Gruppentherapie
Was ist eine Gruppentherapie?
Um das psychotherapeutische Behandlungsangebot für Sie zu verbessern, biete ich bei gegebener Indikation ergänzend zur Einzeltherapie die Teilnahme an Gruppentherapie in meiner Praxis an. Dass Gruppentherapien wirksam sein können, wurde mehrfach durch Studien belegt. Ziele einer Gruppentherapie sind u.a. Kontakt, Austausch, Erleben von Akzeptanz hinsichtlich der eigenen Störung, die Kommunikations- und Beziehungsgestaltung, die Verbesserung der eigenen Selbstsicherheit, die Stärkung und Stabilisierung des Selbstwertgefühls, Stärkung der Persönlichkeitsentwicklung und das Problemlösen mit Unterstützung durch die Gruppe. Der offene Austausch mit anderen Betroffenen erleichtert den Umgang mit der eigenen Krankheit und beschleunigt den Heilungsprozess. Eine Gruppentherapie hat gegenüber einer Einzeltherapie bestimmte Vor- aber auch Nachteile.
Was sind die Vor- und Nachteile einer Gruppentherapie?
Die Vorteile einer Gruppentherapie sind einerseits, dass Gruppenteilnehmer nicht nur von den Anregungen des Therapeuten, sondern auch von den Erfahrungen und Anregungen anderer Patienten profitieren können. Ein weiterer Vorteil ist, dass Informationen zu einem Störungsbild oder einem Themenbereich sehr zielgerichtet vermittelt werden können, ohne dass Einzelstunden dafür „geopfert“ werden müssen. Ein weiterer Vorteil besteht im gemeinsamen Üben von Techniken oder Verhaltensweisen in der Gruppe. Hierbei ist insbesondere das soziale Kompetenztraining zu erwähnen.
Nachteile gibt es jedoch auch. Hierbei ist insbesondere der geringe Individualisierungsgrad zu nennen. In der Gruppe kann nicht in aller Tiefe auf die einzelnen Bereiche eingegangen werden, sondern es können lediglich Kompetenzen und Konzepte vermittelt werden, die dann zwischen den Sitzungen selbstständig geübt und in der Einzeltherapie weiter vertieft werden. Auch fällt es manchen Menschen schwer, sich in einer Gruppe zu öffnen und an einem Gruppenprozess teilzunehmen. Diese Angst kann jedoch auch eine Chance sein.
Da es Vor- und Nachteile gibt, biete ich eine Kombination von Einzeltherapie und Gruppentherapie an. Die Anzahl der Sitzungen pro Gruppe ist unterschiedlich und hängt von der Art der Gruppe ab. Die Gruppen sind geschlossen, finden in der Regel in Doppelsitzungen abends oder am Wochenende statt. Geschlossen bedeutet, dass eine Gruppe gemeinsam mit der ersten Sitzung beginnt und auch gemeinsam mit der letzten Sitzung endet. Im Verlauf der Gruppensitzungen findet also kein Wechsel der einzelnen Gruppenteilnehmer statt.
Ich biete folgende Gruppen an:
Die von mir angebotenen Gruppen sind themenspezifisch. So biete ich Gruppen zu einzelnen Störungsbereichen (z.B. Depression, Angst-, Zwangs-, chronische Schmerzstörung) oder einzelnen Kompetenzbereichen (u. a. Skillstraining, Achtsamkeit, Soziales Kompetenztraining) an. Das Vorgehen in den jeweiligen Gruppen ist in der Regel psychoedukativ sowie übungsorientiert, beinhaltet aber auch ressourcen-fördernde, aktivierende, emotionsfördernde und -regulierende Angebote.
Das heißt, es werden sowohl Informationen zu bestimmten Störungsbildern sowie Behandlungsmethoden und -techniken vermittelt, die auch eingeübt werden. Darüber hinaus werden Problembereiche gemeinsam analysiert, die durch Beispiele und persönliche Erfahrungen der Teilnehmer ergänzt werden können. In Rollenspielen können belastende Situation aus dem Alltag nachgestellt und Lösungsansätze vermittelt werden, um die Ursachen der individuellen Probleme dauerhaft zu lösen.
Störungsspezifische Gruppen:
- Angstbewältigungsgruppe (für Patienten mit Angststörungen)
- Zwangsbewältigungsgruppe (für Patienten mit Zwangsstörungen)
- Depressionsbewältigungsgruppe (für Patienten mit Depressionen)
- Schmerzbewältigungsgruppe (für Patienten mit chronischen Schmerzen)
Kompetenzorientierte Gruppen:
- Skillstraining nach dialektisch-behavioralem Ansatz (z. B. für stark angespannte oder impulsive Patienten)
- Soziales Kompetenztraining (z. B. für Patienten mit sozialen Ängsten oder Unsicherheiten) auf der Basis des ATP („Assertiveness Training Programm“) mit den Schwerpunkten: Herstellen von Kontakten; Stellen von Forderungen; „Nein“ sagen und kritisieren; öffentlicher Beachtung ausgesetzt sein und sich Fehler erlauben.
- Achtsamkeitsbasierte Verfahren sowie Elemente aus der Akzeptanz- und Commitment-Therapie (Vermittlung von achtsamkeitsbezogenen Strategien und Techniken sowie Methoden zur Werteklärung)
Weiterführende Literartur: Yalom, I.D. & Theusner-Stampa, G.: Theorie und Praxis der Gruppenpsychotherapie. Ein Lehrbuch. Pfeiffer, München 1989; 10. Auflage: Klett-Cotta, Stuttgart 2010
Adresse
Dipl.-Psych.Barbara Becker
Psych. Psychotherapeutin – Verhaltenstherapie
Wellenburg 11 (1. Stock)
86199 Augsburg